Nachdem so viel in meinem privaten Leben passiert ist, versuche ich, den Faden wieder aufzunehmen – doch ich finde einfach keinen Zugang. Selbst die Arbeit am Blogartikel, der beleuchten soll, wie ich die passende Musik zu einer Geschichte finde, steckt fest.
Vor Kurzem griff ich nach einem Strohhalm: Ich habe die Wohnung verlassen und bin blind und ohne Ziel losgelaufen. Das war die beste Idee seit Langem. Es hat meine Perspektive geändert, ja, geradezu geradegerückt. Es gab mir eine Außenperspektive, einen Blick auf die Welt, den ich verloren glaubte.
Dabei ist mir eine Sache widerfahren, die ich fast als Zeichen sehen könnte: Ich fand einen Birnbaum, mitten im Nirgendwo. Ringsherum nur Wiesen und Felder, am Horizont nur ein einzelnes Haus. Ich glaube, das Einfache zu finden, ist unglaublich befreiend.
Während meiner Wanderung begegnete ich keinem einzigen Menschen, doch zu keinem einzigen Augenblick war es Einsamkeit, die mich begleitete. Es war ein erholsames Alleinsein. Kein elektronisches Brummen, das allgegenwärtig ist, nur singende Vögel, zirpende Grillen.
Ich glaube, das war das notwendige Aufladen, nachdem mein Privatleben mich so viel Kraft gekostet hat.
Ich habe auch ein Ergebnis dieser Wanderung: Der Zwang, den ich verspürt habe, ist nicht real. Es ist eine selbstauferlegte Aufgabe. Ich muss dieses Buch nicht fertigstellen, ich will es fertig schreiben.









